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Weihnachtsbericht 2019

Der Bericht unseres Projektkoordinators vom lokalen FFM Trust Matibi, Adnos Chikomo, fasst die Aktivitäten von FFM und der Gemeinde Matibi im Jahr 2019 zusammen. Wie üblich mussten wir es mit abnormalen Wechselkursen, unerträgliche Rohstoffpreisen und wirtschaftlicher Unsicherheit aufnehmen. In den drei von uns geführten Programmen «Spital», «Schule» und «Lebensunterhalt» konnten wir 2019 trotz aller Widrigkeiten viele Projekte neu anstossen und weiterführen. Lies mehr dazu in unserem Rückblick über das vergangene Jahr.

Spital

Das Jahr begann mit der verspäteten Fertigstellung des Verbrennungsprojekts 2018. In diesem Projekt gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Auftragnehmer und dem Krankenhaus über die Auftragsbedingungen. Dies führte zu einer Verzögerung der Abrechnung um rund 8 Monate, da FFM auf die Genehmigung des Krankenhauses als Kunde und Endverbraucher der Verbrennungsanlage wartete.

Fertige Verbrennungsanlage für medizinische Abfälle

FFM finanzierte auch die Installation von zwei Bohrungen für Trinkwasser für das Missionsspital. Das eine war ein konventionelles Bohrloch, das andere ein solarbetriebenes. Die beiden Bohrungen wurden im Vorjahr um die Weihnachtszeit herum im Rahmen einer Notfallmassnahme gegen die Bedrohung durch Krankheiten durch unsauberes Trinkwasser durchgeführt. Die Bohrungen verbesserten die Situation in mehrfacher Hinsicht, denn neben der Linderung der Krise in der dicht besiedelten Institution lieferten sie später Bewässerungswasser für die nahe gelegenen Gärten. Dorfbewohner aus mindestens 2 Dörfern und aus der Gemeinde holen ebenfalls sauberes Wasser aus diesen Bohrlöchern.

Im Frühjahr kümmerten sich Max und Fredi vor Ort um den verschifften Container. Sie installierten die gelieferten Geräte, kümmerten sich um die Wasserpumpen und Solaranlagen und reparierten verschiedene Anlagen in und um das Hospital. Sie waren es auch, die einen Plan für die verfallene Kanalisation erstellten. Dieses im Juli initiierte Projekt sollte die Kanalisation durch das gesamt Spital hindurch erneuern. FFM genehmigte das Projekt in Höhe von USD 2300 unter Jahr. Leider wartet das Projekt weiterhin auf seine Fertigstellung, da Waza, der für die Implementation zuständige Techniker, krank wurde.

Auslaufende Kanalisation gefährdet die Hygiene
So sehen die kaputten Rohre aus

Das Spital verfügt weiterhin als einziges über zwei Doktoren und ausreichend Medikamente – beides Elemente, die wir von FFM mit Ärzte-Topup und Medikamentenlieferung positiv beeinflussen. Diese beiden Positionen nehmen im Budget für das Spital den grössten Anteil ein. Dies hat zur Folge, dass Patienten aus einer immer grösseren Umgebung nach Matibi transportiert werden. Sogar das Regionalspital in Neshuro verlegt seine Patienten mittlerweile nach Matibi, weil es ihnen aufgrund der ausbleibenden Zahlungen durch den Staat an medizinischer Grundversorgung fehlt.

Dem Spital fehlt es aber weiterhin an vielem. Die Anästhesie-Maschine konnten wir nur notdürftig reparieren, eine neue Röntgenanlage müsste dringend besorgt werden und für die Spitex-Versorgung vieler Patienten benötigen wir ein gutes Busch-Fahrzeug mit Allrad-Antrieb wie z.B. einen Toyota Landcruiser. Längerfristig muss der Operationssaal renoviert werden. Da z.B. der Operationstisch nicht mehr rauf und runter gelassen werden kann, operiert der Arzt auf einer Kiste stehend, damit er genügend hoch ist. Besser so als gar nichts.

Schule

Bei den Projekten rund um die St. Ambrose Primarschule entstand unterjährig ein dringendes Projekt ausserhalb des Plans – der Schutzraum zur Aufbewahrung von Prüfungen. FFM und die Schule einigten sich im Mai darauf, die Renovation der Decken durch Schutzraum zu ersetzen. Ein Gebäude wurde renoviert, um den Anforderungen der Schutzraumes zu entsprechen. Am 14. August kaufte die Schule einen Safe. Anfang September, als der Tresor eingebaut werden sollte, erhielt die Schule eine ministerielle Richtlinie, die besagt, dass der Schutzraum eine automatisierte Tür haben muss – dafür waren zusätzliche Mittel erforderlich. Die FFM stellte die Mittel für den Kauf der elektrischen Tür zur Verfügung, die jedoch zum Zeitpunkt dieses Berichts noch nicht geliefert worden ist.

In der Zwischenzeit stellte die Schule Gelder in Höhe von 600 US-Dollar für Möbel und Lehrbücher zur Verfügung, wobei FFM den Löwenanteil von 5400 USD zum Kauf beisteuerte. Die Möbel bestehen aus 46 Sätzen von Schülerstühlen und Schreibtischen mit Regalen, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch hergestellt werden. Die Lehrbücher wurden am 5. Dezember bezahlt und waren ebenfalls bis zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht ausgeliefert.

Die St. Ambrose Primarschule

Im nächsten Jahr möchten wir für die Kindergärtner neue Schulräume bauen. Die jetzigen Bauten sind vom Einsturz bedroht, weshalb die meisten Schulstunden im Freien abgehalten werden. Zudem soll die Schule einen eigenen ökologisch betriebenen und mit einem Bewässerungssystem ausgestatteten Garten erhalten, wo Gemüse für das Mittagessen der Schülerinnen angebaut wird.

Kindergärtner sitzen für ihre Schulstunden im Freien

Lebensunterhalt

Seit letztem Jahr bauen wir ökologische Gärten in der Matibi Region, um die Selbstversorgung der Bewohner von Matibi Ward 3 zu verbessern. Der erste Garten «Tamuka» floriert und dient als Vorzeigegärten für weitere Projekte. In diesem Jahr haben wir die Tröpfchenbewässerung auch im Njeremoto Garden eingerichtet, einem 15.000 US-Dollar-Projekt, bei dem der FFM 9.210 US-Dollar beisteuerte. Die Gemeinschaft steuerte fast 40% der Ressourcen bei, hauptsächlich in Form von Sachleistungen und Handarbeit. Ende März war das Projekt abgeschlossen und im Mai war der Garten bereits blühend grün, was nur einen Monat später zu einer Rekordernte führte.

Zwiebelernte im Njeremoto Garten

In einem 5’000 US-Dollar teuren Projekt haben wir dieses Jahr zur Vorbereitung auf 2020 zwei neue Gärten umzäunt. Die neuen Gärten heissen Ruzambu und Kotamaurime – gebaut in den Dörfern Ruzambu und Mafirenyika. Mit dem FFM-Beitrag kauften die vornehmlich weiblichen Gärtnerinnen die Zaunmaterialien, die am 30. Juni und 6. Juli in zwei Chargen geliefert wurden. Auch für die Einrichtung der Tröpfchenbewässerung in diesen beiden Gärten wurden Vorarbeiten geleistet. Der Dienstleister besuchte die Gartenanlagen am 23. August, und am 20. November wurden die Angebote für die Arbeiten vorgestellt. Wir warten nun auf den Gesamtplan 2020 durch den FFM Trust in Zimbabwe und auf die GV FFM Schweiz, um die Bewässerungsanlagen im Jahr 2020 zu bauen.

FFM half mit 440 USD beim Bau je zweier Blair-Toiletten bei den Gärten von Tamuka und Njeremoto. Jeder der Gärten erhielt einen Zwei-Loch-Toilettenblock mit einem Fach für Frauen und einem anderen für Männer. Neue Toiletten sind auch bei den zwei neuen Gärten vorgesehen. Unser Plan sieht vor, jedes Jahr zwei neue Gärten zu eröffnen. Ein Garten reicht für ca. 30 Haushalte. Die Kosten pro Garten belaufen sich auf ca. 12’000 USD.

Aus Dankbarkeit spendeten die Gärtnerinnen Zwiebeln für das Matibi Mission Spital

Nicht zuletzt bereitet uns das laufende Projekt «Nook» grosse Freude. Beim Nook handelt es sich um ein Lernzentrum für junge Menschen, die sich selbstorganisiert beibringen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Das Konzept dazu stammt von unserem indischen Partner Project Defy, der bereits einige Nooks weltweit mit grossem Erfolg eröffnet hat. Die Idee dazu wurde uns von der Leopold Bachmann Stiftung zugetragen, die sich in diesem Projekt mit einem namhaften Beitrag über die nächsten drei Jahre engagiert. Das Land für den Nook wurde im Mai an FFM Matibi gespendet. Im Juni produzierten die Dorfbewohner 65.000 Ziegel. Der Fundamentgraben wurde im September ausgehoben, gefolgt von der Zusammenstellung von Fundamentmaterial wie Steinbruch und Sand. Mit dem Fundament wurde mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen, die bis Ende April 2020 abgeschlossen sein sollten. Die Arbeit macht nun in einem angemessenen Tempo Fortschritte.

Hier wird einst der Nook stehen
Jedes der 17 Dörfer stellt Arbeiter für den Bau des Nooks zur Verfügung
Das Fundament wird in diesem Graben gelegt

Vereinsintern

Die Strukturen unseres Vereins wachsen organisch und gesund. In unserem Vorstand entscheiden wir gemeinsam, jedes Vorstandsmitglied ist für einen spezifischen Bereich selbst-verantwortlich. Seit zwei Jahren nun ist unsere Schwester FFM Trust Matibi vor Ort für die Planung, Durchführung und Berichtswesen der Projekte selbständig verantwortlich. FFM Schweiz überprüft die eingereichten Projekte, lässt die Projekte von der GV bewilligen und sammelt das nötige Geld zusammen. Diese Arbeitsteilung bringt uns eine sehr hohe Effektivität, da wir nur Projekte durchführen, die von der lokalen Bevölkerung iniitiert und getragen sind. Dies garantiert Langfristigkeit, Ownership und Nachhaltigkeit. Bei jedem Projekt lernen wir bezüglich Governance und Freiraum dazu und justieren unsere Projektabläufe. Die Schnittstellen sind durch Adnos Chikomo, Projektkoordinator FFM Trust Matibi, und Fungai Mettler, Projektkoordinatorin FFM Schweiz, besetzt. Da Fungai als gebürtige Zimbabwerin, die nun in der Schweiz lebt, die Kultur kennt und Shona sowie Ndebele spricht, haben wir als Schweizer Verein in den letzten Jahren sehr viel Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der lokalen Community gewonnen.

Danke für den tollen Support

Dieser Drive überträgt sich auf den Vorstand und unsere Mitglieder. Wir treffen uns im Verein viermal jährlich zur GV, zum Jassturnier, zum Boccia Charity Anlass und beim Konfi-Verkauf in Gfenn. Mit unserer neuen Webseite können wir die Projekte viel genauer beschreiben und bieten die Möglichkeit, direkt auf ein bestimmtes Projekt zu spenden. Mit unserer Präsenz auf Facebook und auf LinkedIn konnten wir zusätzlich Menschen erreichen, die noch nicht Mitglieder oder Spender sind. Auf LinkedIn wurde gar von Menschen aus dem Umfeld des Vorstandes zu Spenden für FFM aufgerufen – ein schönes Kompliment für unsere Arbeit, die auf Vertrauen beruht.

Wir freuen uns auf 2020 mit vielen neuen Projekte

Möchtest du bei den Freuden für Matibi mitmachen?
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Übrigens: FFM ist steuerbefreit, d.h. du kannst deine Spende in deiner Steuererklärung angeben und abziehen.

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